LERNEN MIT ALLEN SINNEN, oder: Weshalb Zielerleben so wichtig ist
Mein Kleinkind zeigt mir täglich die Wunder des Menschseins. Heute, beim Frühstück, betrachtete es sehr lang ein Stück Birne. Dann blickte es zu mir, hielt mir die Birne hin. “Ich möchte nichts davon, danke”, lehne ich ab. Plötzlich — heftiges Kopfschütteln. “Was ist denn, soll ich das nehmen?”, frage ich und greife nach dem Stück. Heftiges Kopfschütteln, gefolgt von einem etwas verzweifelten Wimmern. Ich lege den Kopf schief.
Was soll ich tun? “Das ist doch nur ein Stück Birne, kennst du doch”, versuche ich es wieder. Da: Nicken, und das Stück wird verspeist. Schon wird mir das nächste Stück unter die Nase gehalten, diesmal eine halbe Weintraube.
Aha. Das Kleinkind kennt Birne, isst sie auch wahnsinnig gerne und häufig. Dennoch ist heute etwas anders. Heute geht es darum, wie das leckere Ding heißt, das er zum Frühstück bekommt. Ich mache also weiter und erkläre: “Das ist eine Weintraube!” Aufhellen im Gesicht, ein Strahlen. Die Traube wird verspeist. So geht es weiter. “Brot”, zeige ich. Mit einem Nicken wird das Brot gegessen, einen kleinen Bissen mit geschlossenen Augen. “Birne”, wiederhole ich, und die Birne wird genüsslich geknabbert. Nur mit Geschmack- und Geruchssinn nähert sich das Kleinkind so etwas Abstraktem wie dem Namen dieses Dinges.
Genau so sollte Lernen funktionieren!
Wann haben wir Erwachsenen aufgehört, so zu lernen? Mit allen Sinnen und so viel Lust und Leidenschaft?
Du kannst Dinge so viel besser lernen, wenn du sie mit allen Sinnen erlebst. Das stimuliert das Gehirn auf eine ganz andere Art und Weise — intensiver - und führt dazu, dass viel mehr Neuronenverbindungen geschaffen werden können.
Und: Nicht nur Lernen klappt mit allen Sinnen besser, sondern auch das Erreichen von Zielen!
Oft, wenn wir einen Veränderungswunsch haben, mangelt es uns genau daran. Das Erleben, was die Veränderung eigentlich bedeutet, wofür wir etwas ändern wollen — das ist uns nicht klar. Nicht mit allen Sinnen!
Im Systemischen Coaching gibt es spezielle Fragetechniken und Übungen, die genau das erlebbar machen und uns den Zugang zu diesem synästhetischen Erleben eröffnen. Erst, wenn du wirklich erleben kannst, welchen Sinn eine Veränderung hat, oder was das Erreichen eines Ziels wirklich für dich und dein Leben bedeuten würde, dann hast du auch eine wirkliche Motivation, die Energie aufzuwenden und die ersten Schritte anzugehen.
Jedes Zielerleben ist immer eine kleine Reise zu dir selbst und macht all deine Ziele, egal welche, auf einmal viel greifbarer und realistischer. Dies ist ein Standardtool im systemischen Coaching und kommt fast in jeder Stunde zum Einsatz. Wenn du Lust hast, es einmal auszuprobieren, dann kontaktier mich doch gern!
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